Es ist endlich soweit: Unser Bauvertrag ist unterschrieben!
Vereinfacht gesagt beschreibt ein Bauvertrag die Leistungen die erbracht werden sollen und zu welchem Preis. Wir müssen nicht erwähnen dass es eine der wichtigsten Schritte in unserem Leben war und dementsprechend sind wir froh und erleichtert, dass die Tinte nun auf Papier haftet.
Wie sieht es bei uns aus? Einige Kernpunkte zu unserem Bauvorhaben haben wir hier aufgezählt.
An alle Leser: Wir sind keine Experten und die hier dargelegten Entscheidungen beruhen auf unseren persönlichen subjektiven Erkenntnissen. Wir hoffen damit trotzdem einige Denkanstöße hervorgerufen zu haben.
Fertighaus oder Massivhaus?
Wir waren anfangs sehr angetan von der Idee, dass ein Haus in einer modernen Fabrik gefertigt und innerhalb weniger Tage auf dem Grundstück errichtet werden kann. Wir haben sogar ein Werk besucht (Bien Zenker in Schlüchtern) und waren in der Fertighausausstellung in Bad Vilbel. Auch das Raumklima ist angenehm und, tja... das gute Marketing trägt sicher auch seinen Teil zur Begeisterung bei. Doch irgendwann kam die Einsicht, dass wir doch Stein auf Stein bauen möchten. Hier sind die Hauptgründe:
Erstens: Man kauft nicht nur ein Haus, sondern ein riesiges, agiles Projekt. Es lebt mit der Zeit und es lebt mit Veränderungen. Schließlich lernt der Bauherr jeden Tag dazu und kann nicht alles vorhersehen. Was geschieht wenn man im Rohbau steht und feststellt dass ein Fenster, eine Tür, eine Wand oder eine Steckdose an der falschen Stelle ist? Oder zu viel oder zu wenig? Ich bin sicher in einem Massivhaus kann man diese Anforderung besser bewältigen.
Zweitens: Die Bauzeit ist garnicht so viel länger. Die Fertighausanbieter sprachen bei uns von etwa 4 Monaten. Doch das ist tatsächlich nur die Zeit in der ein Haus in der Fabrik gebaut wird. Wenn es steht muss es ja noch ausgebaut werden und das kostet auch einige Wochen oder Monate Zeit. Ein Massivhaus ohne Keller wird in etwa 6-7 Monaten errichtet. Das ist durchaus vergleichbar. Interessanterweise erschrecken viele Feritghausanbieter einen mit den Bereitstellungszinsen die man bei längerer Bauzeit zahlen muss. Was sie nicht sagen: Diese werden nur vom nicht abgerufenen Darlehen gezahlt und im übrigen lässt es sich mit der Bank über eine zinsfreie Zeit reden.
Mit oder ohne Keller?
Früher kaum denkbar, doch in letzter Zeit wird immer häufiger ohne Keller gebaut. Auch wir haben diese Überlegungen durchgemacht. Ein Keller ist schließlich teuer und das Leben findet meist außerhalb statt. Oft sind es auch die Baufirmen die einen davon abraten, da Fertighausbauer nur ab Oberkante Bodenplatte ihr Kerngeschäft haben.
Doch ohne Keller baut man in die Breite und dann steigt der Bedarf an Grundstücksfläche. Wir haben kein sonderlich üppiges Grundstück und lieben es von viel Grünfläche umgeben zu sein. Zudem musste Platz her für unsere Hobbys: Musik und Fotografie. Also war es schließlich gesetzt, dass wir nicht auf den Keller verzichten wollen.
Teil- oder vollgeschossig?
Wer oft mit dem Kopf irgendwo anstößt wünscht sich nichts sehnlicher, als dass man in seinem Haus überall aufrecht stehen kann! Man macht sich keine Gedanken an welche Wand man den Schrank stellt oder wo man die Dusche platziert oder ob man im Bett noch im Sitzen lesen kann. Und was der Bauplan zulässt haben wir genutzt! Übrigens muss es nicht unbedingt teurer sein als ein Teilgeschoss, denn bei letzterem muss man für mehr Licht sorgen und dann kommt noch meistens Gaube oder Dachfenster dazu.
Welche Haustechnik und Energieeffizienz?
Auch wenn es in aller Munde ist und die Medien schon eine Selbstverständigkeit daraus machen: Ein Bauherr sollte sich immer fragen: Welchen Sinn macht es für mich ein Haus mit KfW-Standard zu bauen? Entweder ist es eine Lebenseinstellung, dann versucht man so "grün" wie möglich zu bauen, das entsprechende Kleingeld vorausgesetzt. Oder: man bekommt ein zinsattraktives Darlehen von der KfW. Doch, was oft übersehen wird, sind folgende Punkte:
Die Konditionen: Der Zinssatz für ein KfW-Darlehen ist nur für 10 Jahre fest. Danach bleibt man auf einer noch ziemlich hohen Restschuld sitzen die man zu einem heute ungewissen Zinssatz weiterfinanzieren muss. Man kann maximal 50.000 leihen und über Bereitstellungszinsen kann man nicht verhandeln. Das Antragsverfahren ist zudem ziemlich umständlich.
Die Investition: Man muss einen KfW-Standard auch bezahlen können. Man muss die Maßnahmen (meist zusätzliche Dämmung) mitfinanzieren und ggf. ein höheres Darlehen aufnehmen, somit steigen die Zinskosten, ggf. auch der Zinssatz. Und oft machen die Einsparungen diese Investitionskosten nicht wieder wett.
Wir haben uns jedenfalls gegen ein KfW-Haus und auch gegen eine Solar-, Photovoltaik oder Belüftungsanlage entschieden. Es mag in Zukunft anders sein, aber für uns überwiegen heute die Einsparpotenziale gegenüber der Investitionskosten einfach noch nicht deutlich genug, wenn überhaupt.
Welche Baufirma?
Wie schon oben erwähnt: Man kauft beim Haus kein Produkt, sondern ein Projekt. Das Wichtigste bei der Wahl der Baufirma ist nicht ein schöner Grundriss oder eine gute Heizungsanlage, sondern die Bauausführung selbst! Das brachte uns schnell darauf, unsere Suche auf die bekannten, stabilen Generalunternehmer aus der Region zu fokussieren. Man überlege nur, man müsse bei jedem Problemchen warten bis man jemanden irgendwo aus dem Sauerland telefonisch erreicht (nur ein Beispiel). Ein regionales Unternehmen, vorausgesetzt dass es schon länger am Markt ist, wird immer seinen guten Namen zu pflegen versuchen. Denn die effektivste Werbung ist die Mund-zu-Mund-Propaganda. Und die beste Art sich von einem Unternehmen zu überzeugen ist es, wenn du viele Menschen kennst die damit zufrieden waren.
Deshalb entschieden wir uns für die Firma Ernst Weber aus Rechtenbach. Es gibt sie seit etwa 60 Jahren. Sie hat rund 90 Mitarbeiter, die z.T. auch dort ausbildet werden. Sie baut unser Haus zum Festpreis und übernimmt als Generalunternehmer die Ausführungsplanung, Bauleitung und Koordinierung der Subunternehmer.
Also dann, auf ein erfolgreiches Bauprojekt!
Freitag, 23. November 2012
Montag, 19. November 2012
Willkommen!
Lieber Besucher! Hier entsteht das Bautagebuch von Alicja und Peter.
Ein schönes Fleckchen Erde in Fernwald-Annerod bei Gießen wartet darauf bebaut zu werden. Über dieses Blog möchten wir unsere Erfahrungen darüber teilen.
"Wenn wir damals wüssten..."
Diesen Satz möchten wir unseren Lesern ersparen. Dieses Tagebuch soll nicht nur unsere Familie und unsere Freunde auf dem Laufenden halten, sondern auch unsere Erfahrungen künftigen Bauherren zur Verfügung stellen.
Unser Grundstück ist 513 m² groß. Darauf wird im Laufe des Jahres 2013 ein zweistöckiges Einfamilienhaus mit Keller entstehen. Die Häuser auf dem Bild sind innerhalb der letzten sechs Monate entstanden.
Ein schönes Fleckchen Erde in Fernwald-Annerod bei Gießen wartet darauf bebaut zu werden. Über dieses Blog möchten wir unsere Erfahrungen darüber teilen.
"Wenn wir damals wüssten..."
Diesen Satz möchten wir unseren Lesern ersparen. Dieses Tagebuch soll nicht nur unsere Familie und unsere Freunde auf dem Laufenden halten, sondern auch unsere Erfahrungen künftigen Bauherren zur Verfügung stellen.
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