Sonntag, 17. November 2013

Sechsunddreißig Grad

Es wird noch heißer! Diese Zahl war heute an der Anzeige unserer Heizung abzulesen. Damit die Restfeuchte entweichen kann und er sich keine Risse durch Wärmeausdehnung einfängt, wird der Estrich kontrolliert auf- und abgeheizt. Wie, werdet ihr sagen, welcher Estrich? Welche Heizung?

Heizungsschleifen satt!

Achso, richtig, da war ja was. Es ist schon eine Weile vergangen seit unserem letzten Post. Das lag daran dass wir ziemlich beschäftigt waren und im Haus selbst nicht so viele unterschiedliche Dinge geschehen sind. Eher einige wenige wichtige, die ihre Zeit benötigen. Und zwar:

Die Fußbodenheizung wurde ausgelegt. Gleich danach wurde die Bodendämmung und der Estrich aufgebracht. Ab diesem Moment dufte das Haus ca. eine Woche nicht betreten werden, damit der Estrich so weit trocknet, dass man ihn begehen kann. Danach wurden die Hausanschlüsse gemacht. Als erstes kamen die Stadtwerke mit Heizung, Strom und Wasser. Das Wichtigste war, so schnell wie möglich die Fernwärme zu installieren, damit mit dem Aufheizen des Estrich begonnen werden konnte. Denn nur wenn dieser über mehrere Wochen auf- und abgeheizt wird, hält er später der Belastung durch Fliesen oder Laminat stand. Und diese muss man ja auch irgendwann anfangen zu verlegen.

Frischer Estrich. Und schön glatt geschliffen.


Ursprünglich war der Plan so ausgelegt, dass wir noch im November mit den Fliesen beginnen können. Leider zerbricht der Plan in vielen Bauprojekten an der Stelle, an der die Versorger ihre Medien anschließen. Denn hier ist man auf unterschiedliche Parteien angewiesen: Der Vorsorger beauftragt ein Tiefbauunternehmen, um den Kanal zwischen der Straße und der Hauswand zu erstellen. Die Rohre und Leitungen verlegt normalerweise der Versorger. Die Anschlüsse an das Netz in der Straße machen die Versorger. Die Anschlüsse im Haus machen teilweise die Handwerker. In allem muss auch die Projektleitung und der Bauherr einbezogen werden, damit auch die richtigen Medien an die richtige Stelle kommen, der Anschluss muss rechtzeitig beantragt werden usw. Einige Versorger tun sich schwer mit der rechtzeitigen Umsetzung: Die Telekom z.B. war immer noch nicht im Haus obwohl schon lange beantragt. Dabei wurden die Kanäle wieder zugeschüttelt und der Boden wieder glattgerüttelt.

Das alles bedeutet letztendlich für uns: Ende November werden noch die Decken abgehängt, gespachtelt usw. Im Dezember werden Decken und Wände tapeziert, um vor dem Jahresende noch mit den Fliesen und den Bodenbelägen zu beginnen. Im Dezember müssen wir das Haus noch komplett von innen streichen. Im Januar kommen dann die Haustür, die Innentreppe, die Innentüren, Küche und die abschließende Installation der Sanitärobjekte (Wanne, Becken, Toilette etc.) und Elektrik (Steckdosen und Schalter). Ende Januar müssen wir auch umziehen und die alte Wohnung übergeben, sodass im Januar ein richtig heißer Endspurt zu erwarten ist. Ein bisschen Daumendrücken können wir sicher gebrauchen (und Unterstützung in Form von Handanlegen werden wir auch nicht ablehnen :-) )

Und hier ein Paar Storys rund um Heizung und Estrich:


Es schlängelt sich wo das Auge reicht.
Dort wo der Kamin später stehen wird, wurde wegen der besseren Belastbarkeit Verbundestrich ausgelegt.
Die Dusche wird bodengleich gefliest und wurde deshalb (wegen der Neigung) ausgespart.
Dank der Leitungen gibt es unter der Dusche immer warme Füße.
Man at work: Vor dem Anschluss an die Versorger musste ein Kellerraum gespachtelt,
grundiert und gestrichen werden. Der erste große Einsatz für die Bauherren.
Bald kommt sie hier mit einer Weinflasche hoch:
Heute hatte sie sich erstmal einen Eimer Silikatfarbe vorgenommen.
Endlich konnte vor unserem Haus die Fernwärmeleitung in den Graben gelegt werden.
Orientierungsschwierigkeiten? Links die Hauseinführung,
geradeaus die Fernwärmeübergabestation. Unten der Heizkreisverteiler.
Übrigens wird in dem Baugebiet schon die Straße gebaut.
Vor unserem Haus türmen sich Bagger, Rohr und Pflasterstein.

Sonntag, 29. September 2013

Vorsicht, Glas!

Der lange Sommer in diesem Jahr hinterlässt auch Ende September noch seine Spuren und beschert uns schöne sonnige Tage, von denen wir einige nutzen, um frische Luft zu schnappen und etwas zu verschnaufen. Der Hausbau ist sehr aufregend und macht uns Spaß, aber ein Tag an dem man keine Telefongespräche führen, irgendwo hinfahren oder seinen Abend für die weitere Planung vergeben muss, ist selten und deshalb eine wahre Freude.

Währenddessen wird unser Häuschen immer vollkommener. Es hat jetzt Fenster, Innen- und Außenfensterbänke, sowie einen Innenputz. Abgesehen vom Außenputz, ist der Einbau der Fenster der Moment, an dem man sein Haus zum ersten Mal so betrachten kann, wie es später mal aussehen wird. Von außen wirkt es nun nicht mehr wie eine Baustelle, sondern wie ein bewohnbares Haus. Und innen pfeift es nun nicht mehr aus allen Löchern. Man kann in Ruhe irgendwo seine Notizen ablegen und z.B. über die Inneneinrichtung nachdenken.

Wie man vielleicht auf den Bildern sieht, ist der Fensterbau eine komplexe Handarbeit. Die Fenster werden in Einzelteilen geliefert und müssen vor Ort zusammengebaut und verdichtet werden. Ein Fenster wurde sogar mit einer falschen Aufteilung geliefert. Wir haben das gemeldet und der ganze Rahmen samt Inhalt wurde getauscht. Das ganze verlief für uns sehr unbürokratisch und relativ schnell. Das ist gut so, denn schon bald sollten die Fensterbänke eingebaut werden und diese wiederum mussten drin sein, bevor der Innenputz auf die Wände kam.

Das ist nun auch geschehen. Wenn man in das Haus hinein geht, hat es schon Wohnraumcharakter. Die Wände sind schön glatt, an den Ecken gerade abgeschlossen und es schauen nicht mehr überall Elektroleitungen hervor. Wir könnten jetzt theoretisch schon lostapezieren oder anfangen zu malen. Praktisch muss der Putz natürlich noch trocknen und das dauert seine 6 Wochen.

Wie ist der weitere Plan? Nächste Woche werden die Schleifen für die Fußbodenheizung gelegt und die Woche drauf kommt auch schon der Estrich auf den Boden. Der braucht lange Zeit um zu trocknen und deshalb darf einige Wochen nichts mehr im Haus gemacht werden. Aber kein Problem, wir werden sicher gut beschäftigt sein mit der Badplanung, der Planung und Materialbeschaffung für Wände und Böden. Und vor allem müssen wir demnächst einen großen Schritt tun: Unsere Mietwohnung kündigen und ein wenig von unserem Hausrat entrümpeln. Wir wünschen allen Lesern einen schönen und hoffentlich goldenen Oktober!

Auf unserer Terasse lagerten auf großen Gestellen die besonders schweren Glasscheiben.
Wenn man näher hinschaut, kann man deutlich die dreifache Verglasung erkennen.

In den einzelnen Räumen wartete schon der Rest.



Hier sieht man die Schiebetür für den Ausgang zur Terasse.

Ein bodentiefes Fenster im Aufbau: Die obere Hälfte ist schon montiert;
die untere Hälfte wartet noch auf Glas und Beschläge.

Vorher ...

... Nachher! Ahhh... Harmonie :-)

"Nur" eine Fensterbank. Aber ihr Glanz vermittelt schon ein gewisses Wohngefühl.

Das Anbringen des Innenputzes erfordert eine saubere Vorbereitung, damit auch nichts
beschädigt wird. Die Leitungen für die Brennstellen werden als Aufhängung benutzt.

Nein, das ist keine Zeitmaschine! Mit dieser Wunderwaffe wird der Putz an die Wand geschossen.

Und so sieht es fertig aus. Aus dem Rohbau von vor einem Monat ist ein richtiges Wohnzimmer geworden.

Last but not least - home sweet home!

Freitag, 6. September 2013

Tempo!

Im August gings richtig zur Sache. Nach der Fertigstellung des Rohbaus (und einem tollen Richtfest!) zog das Tempo richtig an. Die Rohinstallation Elektro und Sanitär wurde durchgeführt. Kam man ins Haus, egal in welchen Raum, so schlängelte sich am Boden oder an der Wand irgendein Kabel, ein Kanal oder ein Rohr entlang. Egal durch welche Öffnung man ins Haus schaute, irgendwo tauchte ein Blaumann auf.

Doch obwohl wir uns natürlich freuen dass es voran geht, die letzten Wochen waren für uns Bauherren die stressigsten seit Beginn des Bauvorhabens. Innerhalb weniger Tage hatten wir zwei Termine wo das Haus mit dem Elektro- und dem Sanitärinstallateur begangen wurde. Wir mussten uns entscheiden, wo eine Stromsteckdose, ein Schalter, ein Antennen-, Telefon- oder Netzwerkanschluss gelegt werden sollte und wo und wie groß Toilette, Waschtisch, Dusche, Vorwände etc. sein sollen.

Wir haben schon vorher geplant und uns vorbereitet, aber dann erwischt es einen doch: In der Ecke muss ein Vorbau für die ganzen Leitungen. Die Heizleistung der Fußbodenheizung reicht im Bad nicht aus, daher muss ein Handtuchheizkörper her. Wie soll die Deckenbeleuchtung aussehen? Will man das Waschbecken in eine Vorwand montieren? Will man Auf- oder Unterputzarmaturen? Muss man vielleicht irgendwann im Keller Fernsehen können? Braucht man Rollädenmotoren und eine Leitung in den Garten? Usw. Und das schlimmste ist: Man kennt die Aufpreise für die Extraleistungen nicht. Wirklich, kein Witz! Die Angebote kommen erst nach Fertigstellung der Arbeiten, z.T. urlaubsbedingt und z.T. da die ausführenden Subunternehmen erst kurz vor der Begehung bekannt geworden sind und damit keine Zeit verloren geht. Und wenn man die Preise nicht kennt, weiß man auch nicht welche Technik, welche Ausführung usw. man sich leisten kann. Die Hauskatze beißt sich in den Schwanz!

Und das bedeutet für uns: Termine, Ausflüge in Geschäfte, Bemusterungen, Gespräche. Nun steht die Rohinstallation und alles ist verkabelt. Letzte Woche wurden noch alle Trockenbauwände verkleidet. Demnächst sollen die Fenster kommen und alle Wände verputzt werden. Es wird weiterhin spannend! Richtig Ruhe gibt es wohl erst wenn der Estrich drin liegt :) Drückt uns die Daumen!

Nein, keine uralten Wandmalereien der Aborigines:
Rohbauwände eignen sich perfekt für die künstlerischen Exzesse eines Elektrikers.

Was könnte denn das sein?
...Richtig! Das Schlafzimmer.

Hilfe, Schlangen!
Treppenbeleuchtung: An die Wand kommen später LED-Spots.
Die emsigen Installateure waren überall!
Am Ende schaute so einiges aus der Wand. Man fühlte sich beobachtet.
Wo alles beginnt und endet: Die Kommandozentrale im Keller.
Ich denke der Bedarf an Netzwerkanschlüssen ist gedeckt.
Übrigens: Was sieht man auf diesem Bild?
...jaaaa! Das Gerüst ist weg! Ein ganz neuer Anblick.

Samstag, 10. August 2013

Mütze drauf!

In diesen Tagen kommt unser Haus unter Dach und Fach:
Endlich kann es nicht mehr hineinregnen! Als wir diese Woche auf der Baustelle waren, war die Dachkonstruktion fast fertig und die Dachziegel lagen schon verpackt auf dem Grundstück. Der Flaschenzug war schon am Gerüst befestigt und wartete auf den Transport der Ziegel.

Darüber hinaus wurde natürlich das OG fertig gestellt und der Schornstein (Fertigkamin) wurde mit einem Kran in seine Öffnung geschoben. Wir selbst waren auch fleißig und haben uns passende Fenster ausgesucht. Das war schon anstrengend, denn hier muss man sehr viele Entscheidungen treffen, etwa mit welcher Sicherheit sollen sie ausgestattet sein, welche Beschläge, Griffe, wo sollen die Gurtwickler sein oder sollen die Rolladen elektrisch angesteuert werden, welche Fensterbänke etc. Die Dreifachverglasung ist auch nicht immer unproblematisch wenn das Fenster zu breit ist, denn sie müssen viel Gewicht tragen und dementsprechend kann man sie nicht in allen Varianten bauen.

Vor einigen Tagen lag der Kamin noch vor dem Haus. Und nun steht es da:
The Washington Monument.
Auf dem Foto noch kaum vorzustellen. Aber:
Das wird später mal die Schokoladenseite unseres Hauses: Der Blick in den Garten.

Und das ist der Blick in die andere Richtung. Das sieht schon aus wie ein Haus:)
Und das Wichtigste ist auch schon da: die Terasse!
Die Mütze von unten: Fachmännisch auch Dachsparrenkonstruktion genannt.
Und hier warten schon die Dachziegel auf die Reise nach oben.
Der Flaschenzug ist oberhalb zu sehen.

Freitag, 12. Juli 2013

Das Erdgeschoss nimmt Formen an

Nachdem die Decke gekommen, ist ging es Schlag auf Schlag weiter mit dem Erdgeschoss, der Drainage und der Verfüllung der Arbeitsräume.

Mit jedem Stein begann das Mauerwerk für das Erdgeschoss zu entstehen. Es ist ein schönes Gefühl, dort zu stehen wo später mal das Wohnzimmer oder die Küche sein wird. Man bekommt einen Eindruck für die Raum- und Fenstergrößen. Und das was man vor einigen Monaten auf Papier skizziert hat, steht nun vor einem: In 3D und Echtgröße! Das Auge spielt einem übrigens einen Streich: Alles kommt einem sehr klein vor wenn man es das erste Mal sieht. Jedoch ändert sich das sobald die Decke drauf ist und erst recht wenn alles später mal verputzt ist.

Doch nicht nur innen passiert viel: Wir mussten uns in letzter Zeit viele Gedanken über den Außenbereich machen, da die Baugrube wieder verfüllt werden musste. Dabei spielt es eine Rolle wie hoch an welcher Stelle aufgeschüttet werden muss und wie hoch die Lichtschächte gebaut werden müssen: Vor dem Eingang, auf dem Hof, im Terrassenbereich und an den Böschungen.

Nach langen Überlegungen und vielen Gesprächen mit dem Polier, der uns immer wieder gerne Vorschläge gab, Sachen mit Kreide einzeichnete oder sogar mit einer Schnur plastisch darstellte, stürzte sich der Bagger schließlich auf den großen Haufen Erde, der seit Aushebung der Baugrube auf unserem Grundstück stand. Und die Freude war groß, dass alles davon für die Arbeitsraumverfüllung verwendet werden konnte und sogar noch genug Erde übrig blieb, um eine große Terasse zu formen.

Doch das alles schaue man sich am Besten bildlich an:

Ich stehe am Eingang im EG und blicke nach Süden.
Quer durchs Haus, denn die Wand zwischen Flur und Wohnzimmer fehlt noch.

Die Hausfassade von vorne mit "Burggraben" ...
... und jetzt verfüllt mt Rampe. Ein ganz schöner Unterschied!
Und seitlich des Hauses...
...entsteht ein Hof mit Parkmöglichkeit.

Samstag, 22. Juni 2013

Tag für Tag...

... gibt es etwas Neues zu bestaunen. Nachdem die Baugrube fertig ausgehoben und mit einer Steinschicht ausgefüllt wurde, entstand das Schnurgerüst, mit dessen Hilfe der Beton zur Bodenplatte gegossen werden konnte. Dämmschicht unter der Bodenplatte, Fundamenterder drum herum, dann kam auch schon der Kran, um die großen Pakete aus Ytong-Steinen auf die Bodenplatte zu heben. Dort angekommen, wurden die einzelnen Steine mit einem kleineren Kran zu den Stellen befördert, an denen gemauert wurde oder zur Säge, wo die Steine zurecht geschnitten wurden. So entstand Stein für Stein unser Keller. Außen wurden noch rund ums Haus Isolierschichten angebracht, innen Stürze und in der Wand Rohre für Abflüsse und Pumpen.

So rasch es in den ersten zweieinhalb Wochen voranging, so ärgerlich ist es, dass jetzt leider Pause ist für anderthalb Wochen, da es für die nach Maß gefertigte Kellerdecke eine Lieferverzögerung gibt und diese eingebaut werden muss, bevor weitere Bauabschnitte angegangen werden können.


Das Wichtigste auf der Baustelle - der Bauwagen - ist schon da!
Hier kommt der Kran hin.
Aus Brettern, Schnur und Pfählen entsteht das Schnurgerüst, das nun auf die Bodenplatte wartet.
Diese Kollegen warten schon auf die Reise mit dem Kran. 36,5 cm dick werden die Außenwände.
Und los geht's!
Begonnen wird - bei über 30° ohne Schatten - mit den Außenwänden.
Auch die Innenwände werden von Hand geschnitten und gemauert.
Außen die Dämmschichten...
... und jetzt fehlt nur noch der Deckel!